Wer kann sie, die Hoffnung, nicht gebrauchen in dieser besonderen Zeit? In uns allen schlummert die Hoffnung, dass alles bald wieder „normal“ ist. Und so machten sich am 22.07.2021 insgesamt 74 Menschen auf den Weg, um sich von sieben Musikerinnen und Musikern aus dem Haus der Musikdie Hoffnung in jedem Ton anzuhören. Und der Aufbruch hat sich gelohnt. Allein die Altersbandbreite bei den Musikerinnen und Musikern von U 20 bis Ü 50 ließ auf einen abwechslungsreichen Abend hoffen, wobei auch die Altersstruktur bei den Zuhörern genauso gemischt war. Diese Mischung fand sich auch in den Stücken von Barock über Klassik bis hin zur Popularmusik wieder.
Zu Anfang war die Sonate I von Giuseppe Sammartini auf zwei Altblockflöten (Corinna Spiller und Andreas Lechtermann) und dem Klavier (Susanne Bläsi) zu hören. Und schon nach den ersten Tönen konnte man erfahren, wie Hoffnung Ausdruck in der schwungvollen Musik findet. Anschließend spielte Theresa Arnhölter auf dem Klavier ein Andantino von Ludwig van Beethoven, eigentlich ein Gesangsduett aus der Oper „La Molinara“. Danach hörte man von Tim-Lukas Kaiser auf der Orgel die Fuga von Johann Pachelbel. Und auch dieses Stück fügte sich gut in die Auswahl ein, denn Fuga bedeutet so viel wie Flucht. Und das Gefühl vor der jetzigen Corona – Situation flüchten zu wollen, ereilt uns alle von Zeit zu Zeit. Kim-Cara Kröhnert spielte auf dem Klavier „Heart and Soul“ von Frank Loesser. Und ließt man sich mal die Übersetzung auch nur auszugsweise durch (Herz und Seele, eins wird brennen…Instinkte, die uns immer noch trügen können…ein Kampf zwischen richtig und falsch) wird schnell klar, dass dieses Lied einfach ins Programm gehörte. Es motivierte sogar einen Zuhörer zu diesen Klängen zu schnipsen. „I’ve just seen a face“ ein Lied von den Beatles wurde von Lina Kaawar auf der Gitarre gespielt und gesungen. Wer hegt nicht diesen Wunsch bald wieder sagen zu können: „Ich habe gerade ein Gesicht gesehen“.
Und so folgten weitere in das Thema passende Stücke. Allesamt fröhlich, schwungvoll manchmal etwas sehnsüchtig und wehmütig, aber durchweg stimmig. Und selbst der Tanz der tiefen Töne auf der Orgel nur mit den Füßen gespielt, ließ die Hoffnung spüren.
Auch wenn nicht immer alles sofort klappte, war es ein schönes Konzert, dass die Zuhörer bedächtig teilweise mit geschlossenen Augen auf sich wirken ließen. Sicherlich hat der ein oder andere die Hoffnung auf- und mit nach Hause genommen. Und es muss betont werden, dass viele junge Schülerinnen und Schüler aus dem Haus der Musik sich getraut haben vor Publikum aufzutreten und zu zeigen, was sie gelernt haben. Denn eins steht im Vordergrund und das ist die Freude und der Spaß am Musizieren. Und niemals vergessen:Mutig ist der, der immer wieder aufsteht!
Und so darf man gespannt sein auf den zweiten Teil von Hoffnung in jedem Ton am 12.08.2021.