Musiksommer mit einem grandiosen Alexandre Bytchkov

Auf in die zweite Runde Musiksommer! Andächtig lauschten die Besucher dem wohl imposantesten Orgelwerk Johann Sebastian Bachs! Alexandre Bytchkov eröffnete sein Konzert mit der Toccata und Fuge d-moll. Gewagtes Spiel, einen solchen Klassiker der großen Kirchenorgeln auf eine kleine Handorgel zu übertragen. Grandios! Bytchkov überzeugte und gab eine virtuose, perfekte Darstellung des Werkes. Nach wenigen Takten hatten die Zuhörer den Klassiker erkannt. Staunend schaute man sich an.

Der beeindruckend ausgeleuchtete Altarraum in Verbindung mit Bytchkovs Musik, Serenade Schwanengesang Nummer 4 D 957, von Franz Schubert öffnete den Besuchern die Tür zum Träumen. Ist das schön; erschlich sich leise durch den Raum! Es ging auf eine Reise durch die verschiedenen Länder. Alexandre Bytchkov hatte ein abwechslungsreiches, ansprechendes Programm mit in die Dorfkirche gebracht. Mit kleinen, persönlichen Bemerkungen zu den Stücken während der Moderation gelang es ihm immer, sein Konzertpublikum zum Schmunzeln zu bringen! Die Wechsel vom Mikrofon zum passenden Tempo und Ausdruck der Musik waren überragend. An Beifall wurde nicht gespart! Der 1955 in St. Petersburg geborene Alexandre Bytchkov ging mit seinem Publikum auf eine Reise. Deutschland, Italien, Österreich und mitten durch Russland! Klassiker wie „Das alte Schloss“ (Bilder einer Ausstellung) von Modest Mussorgski oder „Da eilt die Postkutsche“ von Yuri Peschkov wurden vom Publikum gleichermaßen gefeiert. Der Krieg war kein Thema. Solidariät, völlige Akzeptanz und Anerkennung gegenüber Bytchkov waren zu spüren.

Wir verlassen Russland im Zeitalter der Neoromantik und dürfen die Romanze (mus. Illustration zum Spielfilm „Schneesturm“) von Georgy Sviridov hören. Bei vollem Schneesturm schaute so mancher Zuhörer auf und vergewisserte sich: Es ist wirklich nur ein Akkordeon, ein Musiker und nur zehn Finger! Alexandre Bytchkov musizierte mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Ausdrucksstärke. Humor, Witz und Charme leiteten über zum spanischen Tango Meister Astor Piazzolla. Sein Libertango, arrangiert von Bytchkov war schlicht weg ein Traum! Mit „Tico Tico“ ging es nach Latein-Amerika. Das Publikum groovte moderat in den Bänken. Eindrücke wurden via Handy festgehalten: Das glaubt uns keiner!

Zurück in Deutschland durfte man mitsummen und mitsingen. Bekannte Volksweisen. Abschluss mit der legendären Hildegard Knef und ihren roten Rosen in russischer Variation.

Standing Ovation, tobender Beifall und Zugabe aus dem Carneval von Venedig! Der Hut mit den drei Ecken beendete einen grandiosen Konzertabend im Programm der Eilshauser Dorfkultur. Vielen Dank Andre Bytchkov.