Faszination Marimba – ein seltenes Instrument zu Gast in der Dorfkirche

Die große Ankündigung, es kommen zwei Marimba-Spieler nach Eilshausen, lockte 150 Besucher von jung bis alt am 20.07.2023 in die Eilshauser Kirche.

Der Weg hatte sich gelohnt! Noch vor Beginn des Konzertes durfte man die beeindruckende Kulisse auf sich wirken lassen: der stimmungsvoll erleuchtete Altarraum, der Altar mit einem wunderschönen Blumengesteck und im Vordergrund zwei Marimbas. Diese Instrumente sind größer als man es erwartet. Zwei Reihen Holzklangstäbe aus Palisanderholz und darunter Metall-Resonanzrohre waren zu sehen. Gespielt wurde mit zwei Schlägel in jeder Hand. Der Tonumfang umfasste fünf Oktaven und diesen präsentierten Fumito Nunoya, Lehrender bei der Hochschule für Musik in Detmold, und Felix Ernst, Schlagzeuger beim Landestheater Detmold, in einem einstündigen Konzert. Das Duo besteht seit Anfang 2023 und spielte erst das dritte Konzert.

Eröffnet wurde der Abend mit dem zweisätzigen Stück „In Spring“ von Eiko Orita. Bei „Under the Plum Blossom“ erlebte man sofort die Vielfältigkeit der Instrumente. Der volltönige Klang erfüllte die gesamte Kirche. Man war umschlossen von der Musik. Gleichzeitig war die Faszination da, dass diese großen Marimbas auch so leise und ruhig erklingen können. Doch das Ganze wurde direkt mit dem zweiten Teil „Deer Running“ auch noch ins Gegenteil gekehrt. Laute und schnelle Abfolgen waren zu hören. Es folgte das Stück „Depertures“ von Emmanuel Sejourne. Die Melancholie der Abreise übertrug sich auf die Zuhörer. Eine bedächtige Stille legte sich im Publikum nieder. Zeitweise war auch die Hektik, die im Zusammenhang mit einer Abreise steht, deutlich wahrzunehmen. Passend zum Rahmen in Dorfkirche spielten die Musiker anschließend „Laudamus Te“ von Karl Jenkins arrangiert für Marimbas von Fumito Nunoya. Es folgten Stücke von Leonard Bernsteins „West Side Story“ ebenfalls arrangiert von Fumito Nunoya. Eingerahmt in dem vollen Klang der Marimbas waren die Melodien klar zu erkennen und im Publikum wurde begeistert gestaunt und mitgewippt. Zum krönenden Abschluss wurden die Marimbas gegenübergestellt und das Stück „Octabones für zwei Marimbas“ von Adi Morag präsentiert. Ein facettenreiches fast 15 Minuten langes Stück, welches vollständig auswendig gespielt wurde und verschiedene Tempi und Lautstärken enthielt. Teilweise mussten die Virtuosen auf die Marimba des anderen Musikers spielen. Diese beeindruckende Leistung, insbesondere auch der Koordination der Schlägel, honorierte das Publikum mit Standing Ovation. Selbstverständlich bekamen sie auch eine Zugabe mit dem Stück „O Magnum Mysterium“ von Morten Lauridsen arrangiert von Fumito Nunoya geboten. Nach dem Konzert versammelten sich noch einige Besucher vor der Kirche, tauschten sich enthusiastisch aus und ließen das Konzert Revue passieren.